Es tut sich was beim EC.Bericht von der off.Homepage:
Montag, 18.02.2002, 22:40 Uhr
Die EC Bad Nauheim Spielbetriebs GmbH hat heute mit sofortiger Wirkung Trainer Harold Kreis von seinen Aufgaben entbunden und vorerst auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Nachfolger wird der langjährige Nauheimer Verteidiger Greg Pruden, der die Roten Teufel vor dem Abstieg retten soll. "Wir waren zum Handeln gezwungen", lautete die Aussage von Alleingesellschafter Hans Bernd Koal, der schweren Herzens seinem persönlichen Freund Kreis die Entscheidung darlegen musste. Greg Pruden, im Sommer erfolgreich als Trainer des Inline-Bundesligisten Assenheim Patriots tätig, bleiben noch 18 Spiele, um die Mannschaft vor dem Fall in die Drittklassigkeit zu retten. Der Deutsch-Kanadier ist seit langem ständiger Beobachter des Bad Nauheimer Eishockeys und konnte sich somit bereits sein eigenes Bild über das Team machen. Er wird schon am morgigen Dienstag Vormittag das Training aufnehmen. Nach dem Training wird er u.a. auch der Homepage in einem Interview darlegen, wie er den Rest der Saison erfolgreich gestalten will. Auszüge aus dem Gespräch gibt es dann natürlich im Laufe des Nachmittags hier in den News.
Die 13. Niederlage war eine zu viel für Harold Kreis
Der EC Bad Nauheim beurlaubt seinen Trainer / Nun soll Greg Pruden den Eishockey-Klub vor dem Abstieg retten
Von Hans Ecke
Nach dem Spieler Harold Kreis ist nun auch der Trainer Harold Kreis nur noch Geschichte beim abstiegsgefährdeten Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim. Am Montag teilte Sportdirektor Peter Obresa dem Deutsch-Kanadier seine Beurlaubung mit. Nach einem Gespräch mit Obresa hatte sich Klub-Eigentümer Hans-Bernd Koal "zu diesem menschlich ganz schwer fallenden Schritt" durchgerungen, denn Kreis und Koal sind seit vielen Jahren befreundet.
Bis zum Saisonende wird der EC vom ehemaligen Bad Nauheimer Verteidiger Greg Pruden trainiert. Der Deutsch-Kanadier fungiert derzeit noch nebenberuflich als Coach des deutschen Inline-Nationalteams, das im Mai an der Europameisterschaft teilnimmt. Pruden war in den vergangenen Wochen bereits Zaungast bei den EC-Spielen. Am heutigen Dienstag trainiert der einstige eisenharte Abwehrspieler erstmals mit seiner neuen Mannschaft. Obresa blieb durch diese Entscheidung bei seinem Vorsatz, sich nicht in das Trainergeschäft einzumischen: "Greg Pruden trägt die alleinige Verantwortung, ich bastele intensiv an der Mannschaft für die neue Saison."
Harold Kreis war erst im Sommer nach einem Abstecher als Co-Trainer zu den Kölner Haien in die Wetterau zurückgekehrt. Doch seine Arbeit stand unter einem unglücklichen Stern. In der vergangenen Saison fast abgestiegen, sollte in dieser Spielzeit beim EC alles besser werden. Klub-Eigentümer Hans-Bernd Koal ließ sich sein teures Hobby einiges kosten, doch die Investitionen gingen weitgehend ins Leere. Im neuen Jahr verbuchten die Roten Teufel mit der fünftteuersten Mannschaft der Liga in 15 Begegnungen nur zwei Siege.
Die bittere Quittung für diese Negativserie: Aus einem Vorsprung von einmal 22 Punkten vor den beiden direkten Abstiegsrängen in die Oberliga blieben nach dem erneut punktlosen vergangenen Wochenende (3:4 gegen Ingolstadt, 0:4 in Crimmitschau) gerade einmal sechs Zähler vor dem immer stärker werdenden Vorletzten Duisburg übrig. Der Abstieg entscheidet nur noch zwischen Bad Nauheim, Duisburg und dem SC Rießersee. Zwei dieser drei Klubs werden also in den sauren Apfel beißen müssen.
Koal hatte bereits vor zwei Wochen von "einem Plan B in der Schublade" gesprochen, aus dem nun Plan P wie Pruden geworden ist. Nur der glückliche 4:3-Sieg vor zehn Tagen gegen Bremerhaven rettete Harold Kreis an diesem Abend noch einmal seinen Trainerstuhl. "Das war die Wende, jetzt kommen wir aus dem Tabellenkeller raus", glaubte Koal damals noch. Weit gefehlt: Die Bilanz der nachfolgenden drei Begegnungen lautete niederschmetternde 0:9-Punkte. Nun soll es Greg Pruden richten.
Wie ernst Harold Kreis bis zuletzt seinen Job nahm, zeigt der Ort, an dem ihn die Entlassung per Handy erreichte: Er holte im Krankenhaus von Crimmitschau gerade seinen Spieler Brett Larson ab, der dort wegen einer schweren Gehirnerschütterung zur Beobachtung geblieben war.
Tja, das mußte wohl so kommen, sportlicher Mißerfolg wird halt immer auf das Trainerkonto verbucht. Ein bißchen bin ich auch über Harold Kreis enttäuscht, hatte ihn mit großen Hoffnungen kommen sehen, gehen sehe ich ihn jetzt auch mit Wehmut. Immerhin ist er ja kein Nobody. Aber jetzt muss man sehen, ob die Entlassung den Teufeln hilft, oder ob die Gründe für die missratene Saison vielleicht doch nicht am Trainer lag...
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Hrold Kreis wird seinen Weg noch machen und in Nauheim wird man dem Mann noch nachtrauern. Was hinter den Kulissen läuft, weiss man nie, aber ich glaube einfach, dass Kreis am wenigsten dafür kann.
Tja Old Boy - alle Achtung, wenn man Deinen Beitrag vom 20.2. liest, dann muß man fast zugeben, daß Du der Seher bist. ABer ich habe Kreis auch mit weinenden Augen gehen sehen, ich glaube mit ihm wäre es nicht so dicke gekommen, wie es jetzt kommt. Aber wer weiss so was schon immer vorher:
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Kaum von der Schippe gesprungen, werfen sie jetzt wieder dick mit Kohle um sich. Frag mich nur wie das geht, letztes Jahr im Dezember gerade so über die Runden gekommen ÖsiGiant#7 Solarmann ooh,ooh.....
Da fragt sich jeder wie das geht. Und vor allem fragt man sich was das soll? Jahr für Jahr zwischen Aufstieg und Abstieg, Pleite und Gewinn - ein Rätsel das Ganze!
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